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XMAS-Contest 2022/2023

Mix by JohnnyGolden

03:23
0:00

Uploaded: 1 year ago |

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Participant: JohnnyGolden

Wir freuen uns sehr, dass du am HOFA XMAS MIX CONTEST teilgenommen hast und möchten dir hier ein kurzes Feedback geben.

Beim Hören deiner Mischung ist uns aufgefallen, dass die Lautstärkeverhältnisse hinsichtlich der Hörgewohnheiten des Genres noch nicht ganz optimal sind und du die Vocals recht stark in den Fokus gerückt hast. Schauen wir uns daher deinen Mix einmal genauer an.
Bleiben wir zunächst bei den Vocals. Wie bereits erwähnt, hast du die Hauptstimme recht weit im Vordergrund der Mischung platziert. Das ist auch grundsätzlich der richtige Weg, achte allerdings darauf, dass sie Stimme nicht isoliert vor dem Instrumental steht und der harmonische Kontext jederzeit klar wahrnehmbar bleibt. Zu diesem Zweck kannst du die Vocals gerne ein wenig leiser einstellen.
Im Verhältnis zur Hauptstimme kannst du die Backing Vocals hingegen etwas lauter einstellen. Diese sollten laut genug sein, um hinter der Hauptstimme für zusätzliche Größe bzw. Breite zu sorgen.
Klanglich sind uns vor allem die etwas lauten Hochmitten der Stimmen aufgefallen. Zwar liegt in diesem Frequenzbereich auch die Sprachverständlichkeit, allerdings sind die Hochmitten in der Aufnahme bereits recht stark ausgeprägt, weshalb hier eine leichte Absenkung nötig ist.
Des Weiteren haben wir ein wenig die Räumlichkeit der Vocals vermisst, wodurch diese recht trocken wirken und der isolierte Eindruck noch etwas verstärkt wird. Durch den Einsatz von Hall und Delay kannst du eine natürliche räumliche Tiefe erzeugen, wozu der Effektanteil auch nicht sonderlich hoch sein muss.
Hinsichtlich des Instrumentals ist uns in erster Linie aufgefallen, dass der Bass recht weit vorne platziert wurde. Dennoch klingt er gerade im oberen Bassbereich noch etwas dünn. Daher empfehlen wir, den Bass etwas leiser einzustellen und den oberen Bassbereich ein wenig anzuheben, damit die Mischung ein solides Fundament erhält.
Weiterhin haben wir bemerkt, dass du die Dobro recht weit im Hintergrund der Mischung platziert hat. Da der Song auf der Dobro entwickelt wurde, sollte sie auch im vollständigen Arrangement eine führende Rolle übernehmen, wozu sie aber etwas lauter sein muss. Du hast stattdessen das Rhodes stark in den Vordergrund gerückt. Dieses würden wir eher etwas leiser und auch ein wenig breiter anlegen, damit das Rhodes den Vocals nicht in die Quere kommt. Neben einem leichten Panning kannst du mit Effekten wie Hall und Chorus arbeiten, um das Rhodes breiter und klanglich „interessanter“ zu gestalten.
Auch die unterstützenden Elemente wie der Taurus Bass, die Lapsteel Gitarre und die verzerrten E-Gitarren im Chorus sind ziemlich leise. Grundsätzlich hast du richtig erkannt, dass diese Elemente eine unterstützende Rolle im Mix übernehmen und daher eher im Hintergrund platziert werden sollten. Dennoch kannst du sie ein wenig lauter einstellen, um dem Mix mehr Tiefe zu verleihen.
Bei den Drums empfanden wir den Raumanteil etwas hoch, wohingegen die Direktsignale der Kessel recht leise sind. Dadurch wirken die Drums insgesamt etwas drucklos und indirekt. Passe dementsprechend die Lautstärkeverhältnisse so an, dass die Direktsignale der Bassdrum, Snare und Toms etwas weiter im Vordergrund stehen.
Abschließend möchten wir noch auf das Thema Stereobreite zu sprechen kommen. Generell hast du viele Elemente recht eng und nahe der Stereomitte platziert, wodurch es zu Überlagerungen kommt. Du kannst daher Elemente wie das Rhodes, die Dobro oder die 12-saitige Gitarre gerne etwas breiter anlegen, wodurch du für diese Instrumente einen definierten Platz in der Mischung schaffst.
Im unteren Screenshot erkennst du den Vergleich der Frequenzen deiner Mischung (weiße Kurven) mit unserer Mischung (orangefarbene Kurven) im Analyser. Die unteren Kurven stehen dabei für die durchschnittliche Energie über die Zeit, während die oberen Kurven die Peaks veranschaulichen. Dabei sind die Lautstärken der beiden Mischungen angeglichen. Um die beiden Mischungen anzugleichen, solltest du den Pegel unserer Mischung um 2,1 dB absenken. Dies bezieht sich sowohl auf eine optische Anpassung im Analyser als auch auf eine Anpassung des Pegels der Spur. Diese Pegelanpassung ist Grundvoraussetzung für einen objektiven A/B-Vergleich.
 
Wie du sehen kannst, Wie du sehen kannst, sind der Bassbereich und die Tiefmitten recht schwach ausgeprägt, was insgesamt auf das leise Instrumental und auch den dünnen Bass zurückzuführen ist. Die Hochmitten sind hingegen recht stark ausgeprägt, was mit den lauten und etwas spitzen Vocals zusammenhängt.

Fazit:
Alles in allem besteht vor allem hinsichtlich der Hierarchie und Lautstärkeverhältnisse noch ein wenig Optimierungsbedarf. Achte zukünftig darauf, dass die Vocals mit einem moderaten Pegel und einer natürlichen räumlichen Tiefe im Mix eingebettet wird und nicht zu weit isoliert vor dem Instrumental steht. Außerdem solltest du im Hinterkopf behalten, dass Signale wie das Rhodes oder die Dobro gerne ein wenig breiter angelegt werden dürfen, um Platz für die Vocals in der Stereomitte zu schaffen und so einen insgesamt größer wirkenden Mix zu erzeugen.
Wir hoffen, dass dir unsere Anregungen weiterhelfen und wünschen dir alles Gute für deine kommenden Produktionen 😊

Die Mixanalysen sind neben Lehrmaterial, Video-Tutorials, persönlichem Support, Online-Campus & Studio-Workshops ein essentieller Bestandteil der HOFA-College Tontechnik-Fernkurse. Erfahrene Ton-Profis hören die Mixes der Kursteilnehmer und erstellen individuelle und ausführliche, mehrseitige Feedbacks über die Stärken und Schwächen der jeweiligen Arbeit mit vielen hilfreichen Tipps & Tricks.
Mehr Infos unter: hofa-college.de

Das HOFA Team wünscht dir weiterhin viel Spaß mit deiner Musik und deinen Produktionen!


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